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Hintergrund
Schnee fällt. Bäume ächzen in der Ferne. Der Wind ist eisig.
Ich sehe den Schnee fallen. Ich höre Bäume in der Ferne ächzen. Ich spüre den eisigen Wind auf der Haut meines Gesichtes.
Der den Schnee fallen sieht: das bin ich. Der die Bäume in der Ferne ächzen hört: das bin ich. Der den eisigen Wind auf der Gesichtshaut spürt: das bin ich.
Psychotherapie gründet auf dem bewussten Erleben,
Angesprochenwerden und antworten: Das Verhältnis des Menschen zur Welt ist Dialog, vom ersten Augenblick an, nach der Geburt, ein körperlicher, lautlicher, gestischer, mimischer - emotionaler - Dialog. Psychotherapie ist anregender Dialog, ist sprachlich-emotionaler Austausch zum Wiedererlernen, Umlernen und Neulernen des Hinhörens und des Antwortens. Psychotherapie ist ein vom Dialog getragenes Lernen und eine im Dialog gestützte Suche nach innen als Selbsterkundung, angeleitete und in Gang gehaltene Selbsterkundung, bei der ich den Sinn fühlen kann, den meine Weise, in der Welt zu sein, zu erleben und zu handeln, in sich birgt, nach außen als Grenzerkundung, bei der ich lernen kann, dass ich die Wahl habe, „ja“ oder „nein“ zu sagen, und die Möglichkeit, Grenzen zu verschieben. Zum „ich sollte“, „ich muss“ tritt ein „ich darf“, „ich kann“, „ich möchte“ - Grenzerkundung hilft die Energie zu befreien, die in der Grenze gebunden ist.
Letzlich dient jede Form des Erkundens einem weiten Ziel: Mein ganzes In-der-Welt-Sein als Dialog zu erfahren, in dem ich mich als gewürdigt erlebe, angeprochen zu sein und als würdig, zu antworten: „Ja, das bin ich“.
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